Nun ist es soweit: die ersten Hotels schließen. Die, die es am ehesten trifft, sind wohl die Hotels, in denen man sich als Normalbürger eine Nacht nur leisten kann, wenn man drei Jahre auf seinen Urlaub verzichtet hat.
Ja, der Hessische Hof war ein Leuchtturm der Hotellerie. Ich selbst hatte auch einige schöne Momente in diesem Haus. Direkt an der Messe gelegen und für den Messebesucher, der was auf sich hält, die Anlaufstelle in Frankfurt. Und da beginnt das Problem. Dieses Haus sowie die anderen zig-Sterne-Hotels, die während der Messezeiten die Übernachtungspreise in exorbitante Höhen getrieben haben, bekommen es jetzt als erste zu spüren.
Und nein, es ist nicht Peter Feldmann schuld, wie gleich mal wieder ein Facebook-Idiot als Kommentar schrieb! Es ist auch nicht der Weggang der IAA. Die IAA wird immer als der Geldbringer dargestellt. Man beachte, dass diese Messe nur alle zwei Jahre stattfindet. Also auch nur alle zwei Jahre Geld in die Kasse bringt. Und ob die Fashion Week der große Knall wird, ist zu bezweifeln. Frankfurt ist alles: lebenswert, bunt und voller kultureller Vielfalt; aber eines gewiss nicht: eine mit Geld erkaufte Modestadt.
Wenn ich schon als der bestangezogene Stadtverordnete gehandelt werde, graut es mir jetzt schon, wenn ich einige Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung dort auflaufen sehe.
Der Hessische Hof verkündete am gleichen Tag die Schließung, an dem auch die Messegesellschaft die Messen bis März abgesagt hat! Coronabedingt werden weitere folgen. Es fehlen die Touristen und Messegäste, die bereit sind, bis zu 900.- für eine Nacht (ohne Frühstück, denn das kostet dann nochmal extra) zu bezahlen. Die großen Protzhotels werden umdenken müssen, wollen sie weiterhin bestehen.